In Persona 5 könnt ihr keinen weiblichen Charakter steuern. Das wäre vorerst auch keine News wert, wenn man nicht versucht, künstlich diese völlig belanglose Nebeninfo als Akt gegen den gesunden Feminismus zu bewerben. Vorerst aber, was genau passiert ist: Der leitende Entwickler Katsura Hashino erklärt in einem Interview mit Waypoint, warum man keinen weiblichen Charakter spielen kann. Dies ist nur eine kleine Randinformation, neben dem großen, sehr komplexen und inhaltlich gut gefüllten Interview / Artikel. Um ins Detail zu gehen, sagte Hashino, dass die Einbindung von einem zweiten, weiblichen Charakter als Protagonisten schlichtweg zu viel Aufwand gewesen wäre. Man hätte an verschiedensten Stellen der Welt und Geschichte vieles ändern müssen, was es einfach nicht wert war. [Lest das ganze Interview hier].
Als Verfechter für die Gleichberechtigung von Frauen und natürlich auch von grundlegend allen Menschen in der LGBT-Community, was sonst könnte man von einem Bisexuellen erwarten, bin ich natürlich dafür, dass Frauen neben den Mann genauso fair behandelt und bezahlt werden. Selbiges gilt für Schwule und Lesben. Zugegeben, dieses Thema ist so komplex, dass ich wahrscheinlich ein halbes Buch dazu in die Politics & Society Sektion schreiben könnte. Darum geht es mir aber auch nicht. Mir geht es vor allem darum, wie diese Randinformation nun unnötigerweise als Angriff gegen den Feminismus gewertet wird. Ich weiß, dass große, auf Profit ausgelegte Spiele-News Portale darauf aus sind, viele Artikel und viele Klicks zu generieren, um sich zu finanzieren. Damit habe ich gewiss kein Problem. Doch wird eben dieser Artikel über den Teil des Interviews missbraucht, um über Facebook anscheinend auf nicht vorhandene Missstände hinzuweisen.
Wir reden von Spieletipps, beziehungsweise dessen Social-Media Abteilung. Der Artikel befasst sich über dessen Passage, um die Spieler dahingehend zu informieren. Doch bereits im letzten Absatz lässt der Autor folgenden Satz von sich: „Wenn ihr kein Problem damit habt, ausschließlich einen männlichen Protagonisten im neuesten Ableger der japanischen Rollenspielreihe zu steuern […]“. Zuerst einmal, warum sollte man ein Problem damit haben, ob als Mann oder Frau, einen männlichen Charakter zu steuern? Dieser Satz erschließt sich mir einfach nicht. Könnte man aber auch als kleinen Witz auslegen, da sich anscheinend Entwickler Hashino versucht zu erklären, warum das denn nicht ginge, obwohl sich eigentlich bisher niemand beschwert hat. Ganz anders macht das die Social-Media Abteilung von Spieletipps, die nun die Erklärung von Herrn Hashino als, sagen wir, nicht greifend erklärt. Um genau zu sein, sagt der Mitarbeiter nichts weiter als „Die Begründung dafür ist...argh!“. Argh? Das kann man vielseitig interpretieren. Diesen Kommentar dazu alleine könnte man als „Naja, die Begründung ist irgendwie nicht griffig, aber ansonsten ist es ja auch nicht weiter schlimm“ Einstellung sehen. Da würde ich auch direkt zustimmen. Die Begründung, weil von vornherein die Story es nicht hergibt, dass man eine Frau einbinden könnte als Protagonist, erschließt sich nicht nur mir, sondern genauso wenig dem Interviewer von Waypoint. Abgesehen davon, kann es mir herzlichst egal sein, ob ich nun als Frau oder Mann spiele. Wer deshalb einem Spiel den Laufpass gibt, der ist weder Feminist noch tut was für Gleichberechtigung, sondern hat einfach einen an der Waffel. Dann dürfte ich ja nicht mal mehr Bücher lesen, in denen der Protagonist ein Mann ist. Oder soll ich jetzt „Ich versprach dir die Liebe“ verbrennen, weil es nicht der Mann, sondern die Frau ist, die den schweren Unfall hatte?
Viel schlimmer ist die Mischung aus diesem Kommentar und dem gesamten Aufbau des Facebook-Posts. So heißt der Artikel ursprünglich „Darum gibt es keine weibliche Protagonistin zur Auswahl“. Doch im Post heißt es „In diesem Spiel hat es WIEDER kein weiblicher Hauptcharakter geschafft“. Des Weiteren sieht man neben eben jenen Protagonisten von Persona 5 eine genervte Frau. Natürlich ein wunderschönes Model. Damit wird ein Gesamteindruck übermittelt, bevor man überhaupt auf den Artikel klickt, dass Persona 5 hier wieder nur ein Spiel ist, dass der Feministen-Szene kräftig in den Popo getreten hat und verflucht gehört… Gut gemacht Spieletipps, beziehungsweise der, wahrscheinlich, weiblichen Social-Media Mitarbeiterin.
Natürlich, worüber ich auch ganz froh bin, ist der Unmut über diese „Buh, die sind gegen Frauen“ Einstellung direkt in den Kommentaren kritisiert worden. Und wer auch immer hinter diesem Post steckt: Du findest es verwerflich, dass es in Persona 5 nur ein spielbares Geschlecht gibt? Dann möchte ich nicht deine Einstellung zu Grand Theft Auto oder der Witcher Reihe erfahren. Denn in diesen Spielen geht es ausschließlich darum, als Weiberheld und/oder testosterongeladener Mann, Frauen zu vögeln, Menschen abzuschlachten oder es sich im Puff gut gehen zu lassen. Das ist natürlich eine sehr oberflächliche Betrachtungsweise und beinhaltet bei weitem nicht alles, was die Spiele zu bieten haben. Genauso gibt es aber auch Spiele, in denen man ausschließlich eine Frau spielen kann oder eben beides zur Auswahl hat. Und zwar zur Genüge. Somit ist alleine dieses, völlig überzogene und abwertende „wieder kein weiblicher Hauptcharakter“ derartig sinnlos und missplatziert, dass es nur einen Zweck erfüllt: Völlig überzogenes Femininums-Getue auf Kosten von Persona 5 und natürlich das starke Beeinflussen und die Fixierung auf den falschen Kontext vor dem Lesen des Artikels.
Natürlich ist es erlaubt, im Social-Media Bereich, gerade da, die eigene Meinung etwas mit einfließen zu lassen, woanders, außer über Kommentare, haben Redakteure und das Magazin keine Chance, ihre Leserschaft in eine gewisse Richtung zu lenken. Manchmal bietet sich der Social-Media Bereich auch gut, um eine Diskussion los zu starten, ohne dass man direkt den Artikel begutachtet haben muss. So etwas möchte ich auch gar nicht schlecht reden, denn dies tun wir ja zum Teil auch auf unserer eigenen Facebook-Seite. Das Interesse der Viewer steigern, direkt einen Reiz auslösen und am besten auch eine Reaktion entlocken. (Was ist denn deine Meinung hierzu?). Wo für mich aber eine rote Linie überschritten wird, ist, wenn man die Feminismus-Klappe weit aufreißt und von vornerein versucht, den Leser zu beeinflussen… Auch wenn das hier gründlich in die Hose gegangen ist. Diese rote Linie gilt übrigens nicht nur für Feminismus, sollte ja klar sein.
Abschließend ist zu sagen, ich gebe zu, Spieletipps verändert stets den Titel des Artikels auf Facebook, um diesen interessanter zu gestalten… Gute Möglichkeit, um ebenso eine Meinungsmache auszuüben.
Wir reden von Spieletipps, beziehungsweise dessen Social-Media Abteilung. Der Artikel befasst sich über dessen Passage, um die Spieler dahingehend zu informieren. Doch bereits im letzten Absatz lässt der Autor folgenden Satz von sich: „Wenn ihr kein Problem damit habt, ausschließlich einen männlichen Protagonisten im neuesten Ableger der japanischen Rollenspielreihe zu steuern […]“. Zuerst einmal, warum sollte man ein Problem damit haben, ob als Mann oder Frau, einen männlichen Charakter zu steuern? Dieser Satz erschließt sich mir einfach nicht. Könnte man aber auch als kleinen Witz auslegen, da sich anscheinend Entwickler Hashino versucht zu erklären, warum das denn nicht ginge, obwohl sich eigentlich bisher niemand beschwert hat. Ganz anders macht das die Social-Media Abteilung von Spieletipps, die nun die Erklärung von Herrn Hashino als, sagen wir, nicht greifend erklärt. Um genau zu sein, sagt der Mitarbeiter nichts weiter als „Die Begründung dafür ist...argh!“. Argh? Das kann man vielseitig interpretieren. Diesen Kommentar dazu alleine könnte man als „Naja, die Begründung ist irgendwie nicht griffig, aber ansonsten ist es ja auch nicht weiter schlimm“ Einstellung sehen. Da würde ich auch direkt zustimmen. Die Begründung, weil von vornherein die Story es nicht hergibt, dass man eine Frau einbinden könnte als Protagonist, erschließt sich nicht nur mir, sondern genauso wenig dem Interviewer von Waypoint. Abgesehen davon, kann es mir herzlichst egal sein, ob ich nun als Frau oder Mann spiele. Wer deshalb einem Spiel den Laufpass gibt, der ist weder Feminist noch tut was für Gleichberechtigung, sondern hat einfach einen an der Waffel. Dann dürfte ich ja nicht mal mehr Bücher lesen, in denen der Protagonist ein Mann ist. Oder soll ich jetzt „Ich versprach dir die Liebe“ verbrennen, weil es nicht der Mann, sondern die Frau ist, die den schweren Unfall hatte?
Viel schlimmer ist die Mischung aus diesem Kommentar und dem gesamten Aufbau des Facebook-Posts. So heißt der Artikel ursprünglich „Darum gibt es keine weibliche Protagonistin zur Auswahl“. Doch im Post heißt es „In diesem Spiel hat es WIEDER kein weiblicher Hauptcharakter geschafft“. Des Weiteren sieht man neben eben jenen Protagonisten von Persona 5 eine genervte Frau. Natürlich ein wunderschönes Model. Damit wird ein Gesamteindruck übermittelt, bevor man überhaupt auf den Artikel klickt, dass Persona 5 hier wieder nur ein Spiel ist, dass der Feministen-Szene kräftig in den Popo getreten hat und verflucht gehört… Gut gemacht Spieletipps, beziehungsweise der, wahrscheinlich, weiblichen Social-Media Mitarbeiterin.
Natürlich, worüber ich auch ganz froh bin, ist der Unmut über diese „Buh, die sind gegen Frauen“ Einstellung direkt in den Kommentaren kritisiert worden. Und wer auch immer hinter diesem Post steckt: Du findest es verwerflich, dass es in Persona 5 nur ein spielbares Geschlecht gibt? Dann möchte ich nicht deine Einstellung zu Grand Theft Auto oder der Witcher Reihe erfahren. Denn in diesen Spielen geht es ausschließlich darum, als Weiberheld und/oder testosterongeladener Mann, Frauen zu vögeln, Menschen abzuschlachten oder es sich im Puff gut gehen zu lassen. Das ist natürlich eine sehr oberflächliche Betrachtungsweise und beinhaltet bei weitem nicht alles, was die Spiele zu bieten haben. Genauso gibt es aber auch Spiele, in denen man ausschließlich eine Frau spielen kann oder eben beides zur Auswahl hat. Und zwar zur Genüge. Somit ist alleine dieses, völlig überzogene und abwertende „wieder kein weiblicher Hauptcharakter“ derartig sinnlos und missplatziert, dass es nur einen Zweck erfüllt: Völlig überzogenes Femininums-Getue auf Kosten von Persona 5 und natürlich das starke Beeinflussen und die Fixierung auf den falschen Kontext vor dem Lesen des Artikels.
Natürlich ist es erlaubt, im Social-Media Bereich, gerade da, die eigene Meinung etwas mit einfließen zu lassen, woanders, außer über Kommentare, haben Redakteure und das Magazin keine Chance, ihre Leserschaft in eine gewisse Richtung zu lenken. Manchmal bietet sich der Social-Media Bereich auch gut, um eine Diskussion los zu starten, ohne dass man direkt den Artikel begutachtet haben muss. So etwas möchte ich auch gar nicht schlecht reden, denn dies tun wir ja zum Teil auch auf unserer eigenen Facebook-Seite. Das Interesse der Viewer steigern, direkt einen Reiz auslösen und am besten auch eine Reaktion entlocken. (Was ist denn deine Meinung hierzu?). Wo für mich aber eine rote Linie überschritten wird, ist, wenn man die Feminismus-Klappe weit aufreißt und von vornerein versucht, den Leser zu beeinflussen… Auch wenn das hier gründlich in die Hose gegangen ist. Diese rote Linie gilt übrigens nicht nur für Feminismus, sollte ja klar sein.
Abschließend ist zu sagen, ich gebe zu, Spieletipps verändert stets den Titel des Artikels auf Facebook, um diesen interessanter zu gestalten… Gute Möglichkeit, um ebenso eine Meinungsmache auszuüben.